Die Totenlisten erzählen Geschichten.
Auf diesen Internetseiten soll der Weg der Häftlinge bis zu ihrem Tod (so weit möglich) nachvollzogen werden.
Am 20. Januar 1945 starben nach der Liste des Lagerschreibers Benno Wolf 6 Häftlinge.
Der Franzose Anton Auguste Barth, geboren am 20.12.1912 in Zinsweiler (Elsaß), wurde von Saarbrücken am 9.10.1944 nach Dachau transportiert, bekam die Häftlingsnummer 114401 und landete im Außenlager Mettenheim I. Er starb nach 103 Tagen am 20.1.1944.
Die anderen 5 Todesfälle stammten aus Ungarn.
Endre Bojar, geb. am 22.11.1910 in Budapest, wurde am 18.9.1944 von Auschwitz nach Mettenheim I verlegt. Er trug die Häftlingsnummer 108809 und war 124 Tage im Außenlager.
Imre Krausz, geboren am 4.12.1927 in Pecs , Häftlingsnummer 83259, wurde am 27.7.1944 von Auschwitz nach Mettenheim I verlegt und starb dort nach 177 Tagen mit knapp über 17 Jahren an „akuter Herzschwäche“ (acute heart weakness), wie das in der amerikanischen Todesliste genannt wurde.
Mor Löwinger stammte aus Galanta, war am 19.3.1893 geboren worden, und wurde von Dunaszherdahely nach Auschwitz transportiert, dort für Mettenheim I rekrutiert, kam am 11.7.1944 an und bekam die Häftlingsnummer 79457. Nach 197 Tagen starb er.
Johann Mittelmann wurde am 13.7.1922 in Wojan geboren und von dort (wahrscheinlich über Auschwitz) nach Warschau deportiert, von wo er am 6.8.1944 nach Mühldorf weitergeschickt wurde und vom Waldlager aus mit der Häftlingsnummer 88662 am Rüstungsbunker arbeitete. Nach 167 Tagen starb er an „Herzschwäche“.
Lajos Schön wurde am 8.7.1894 in Nagyberki (ein Dorf südlich des Plattensees) geboren, wohnte in Kaposvar und traf am 11.11.1944 nach einem Fußmarsch bis Österreich in die Nähe von Wien und einer Zugfahrt in den Außenlagern von Mühldorf ein. Er starb an „Herzschwäche“.
Auch Sandor Schwarz starb an „Herzschwäche“ im Waldlager. Er wurde unter der Nummer 79638 geführt und stammte aus Komaroszentpeter, wo er am 8.10.1901 geboren worden war.