Das Waldlager bestand eigentlich aus zwei Lagern: Waldlager V und VI. Das erstere war das Sommerlager. Für den Winter wurde dann Waldlager VI mit Erdhütten gebaut. Es wurde von den ehemaligen Wehrmachtssoldaten Ostermann und Ammer geleitet.
Zahl der Häftlinge im Waldlager: (eruiert nach den Einsatzberichten)
19.08.1944: 1593
04.09.1944: 1684
19.10.1944: 1756
30.10.1944: 1675
18.11.1944: 1841
05.01.1945: 1666
20.01.1945: 1660
Altersstruktur der Insassen des Waldlagers vom 15.01.1945
Belegung: 1629 Häftlinge
1930: 14 1919: 42 1908: 55 1897: 35 1886:2
1929: 12 1918: 23 1907: 65 1896: 19 1885:2
1928: 57 1917: 25 1906: 37 1895: 21 1884:2
1927: 118 1916: 31 1905: 24 1894: 23
1926: 105 1915: 38 1904: 28 1893: 9
1925: 83 1914: 52 1903: 30 1892: 10
1924: 64 1913: 50 1902: 23 1891: 4
1923: 50 1912: 56 1901: 34 1890: 5
1922: 40 1911: 34 1900: 49 1889: 6
1921: 32 1910: 62 1899: 43 1888: 1
1920: 30 1909: 48 1898: 33 1887: 3
Revierwochenberichte (Krankenabteilung) des Waldlagers
Das Frauenlager
In den letzten Monaten waren auch mehr als 200 Frauen im Lager, die Servicedienste (waschen, putzen etc.) für die SS absolvierten, aber auch zu Bauarbeiten herangezogen wurden. Das Frauenlager war an den Zaun des Waldlagers angegliedert. Es entstanden Kontakte zwischen den männlichen und weiblichen Insassen, die auch zu mehreren Partnerschaften nach dem Krieg führten (Ehepaar Weiß, Ehepaar Taus, Ehepaar Besserman).
Das SS-Lager
Es lag außerhalb des Waldlagers, durch einen Waldweg getrennt. Im SS-Lager war als Lagerschreiber Benno Wolf beschäftigt, dem wir eine der Totenlisten verdanken. Die SS trat besonders bei den Appellen, beim Einmarsch und beim Rückmarsch von der Baustelle und bei Sonderaktionen (Requirierung von Häftlingen für bestimmte Kommandos) auf. Auch die Selektionen standen unter der Aufsicht der SS und wurden durch die Lagerärztin Erika Flocken oder einen Lagerarzt aus Dachau abgewickelt.