Für das Erinnern
Auf dieser Seite sollen in Zukunft verschiedene Gedanken zur Erinnerungsarbeit zusammengefasst werden, die sich in Büchern, Presseartikeln und Vorträgen wiederfinden lassen. Der Grundgedanke ist: Erinnerungsarbeit hört nicht mit dem Erstellen einer Gedenkstätte auf, sondern muss fortgesetzt werden, um für die Zukunft wirksam zu sein. Die Auswahl ist abhängig vom Webgestalter (Josef Wagner) und auch die Zusammenfassung liegen in seiner Verantwortung, nicht in der des Vereins. Reaktionen auf diese Seite also bitte direkt an diese Person richten.
Das Grundanliegen ist, die Gestaltung von Erinnerungsarbeit und den Aufbau von Gedenkstätten an die Erfordernisse der Zeit anzupassen:
- Die Schüler entfernen sich zeitlich immer mehr von den Geschehnisen des Holocaust.
- Die Zeitzeugen werden immer weniger.
- Viele meinen, wenn sie die richtige Haltung zum Holocaust haben, dann wäre das genügend Neuorientierung und kümmern sich nicht darum, dass womöglich andere Gruppen (z. B. Migranten) ausgegrenzt werden.
- Die Änderung der Einflüsse (Medien, Zeitgeist, soziale Zusammenhänge) erfordert auch neue Gedanken zur Fruchtbarmachung der historischen Geschehnisse. Man kann für die Zukunft nicht alles aus der Geschichte lernen, aber die Vermeidung ähnlicher Fehler wäre ein Fortschritt.
Aleida Assmann, Das neue Unbehagen an der Erinnerungskultur, 2013, S.9
Der Erkenntniswert der abstrakten Wahrheit des Holocaust als allgemeiner Formel geht gegen null, während die lokalen Geschichten, die mit der Aufdeckung historischer Schichten zutage treten,für die Anwohner ausgesprochen konkret, anschaulich und räumlich beziehungsvoll sind. Diejenigen, die diese Geschichten rekonstruieren und weitererzählen, tun dies als Nachkommen einer Gewaltgeschichte, an der sie ampathisch teilhaben und aus deren Komplexität durch Indifferenz und Vergessen sie sich durch kritische Aufklärung befreien."