Für das Erinnern
Den teilnehmenden Landschaftsarchitekten wurde die Gestaltung der zusammengehörigen historischen Bereiche als Gedenkort mit Wegekonzept als Aufgabe gestellt. Bei durchwegs sehr hohem Niveau der abgegebenen sieben Arbeiten konnte besonders Tilman Latz mit seinem Vorschlag überzeugen:
Die Leitidee des Entwurfs "Zusammenhänge verstehen - gegen das Vergessen" ist konsequent umgesetzt. Der Entwurf entwickelt die drei historischen Orte als Teil eines Netzes, das durch hinweisende "Errinnerungssteine" sichtbar gemacht wird. Beim Bunkerbogen ermöglicht ein Steg aus rostendem Stahl den Besuchern einen Überblick über das Ausmaß der Anlage, gesichert und aus höherer Warte. Der zentrale Versammlungsplatz des Gedenkortes für ca. 70 Personen ist hier ebenfalls richtig situiert. Der Entwurf greift eine komplexe Topographie auf und gestaltet diese mit zurückhaltenden, aber klar als moderne Zufügungen erkennbaren Elementen. Im Umgang mit Bestand und Denkmalpflege wirkt sich die Zurückhaltung positiv aus. Die klare Trennung von Information und Gedenken/Kontemplation durch die drei schleusenartigen "Informationsräume" wird besonders begrüßt. Betreffs Nachhaltigkeit und Instandhaltung ist der Entwurf wirtschaftlich. Die ökologischen Anforderungen und Umweltverträglichkeit werden erfüllt. Der Entwurf gestaltet die historischen Orte mit einfachen Mitteln und erfüllt dabei alle Anforderungen bezüglich Besucherinformation und Gedenkort am besten.
(Staatliches Bauamt Rosenheim, Rudolf Simhofer, 7.12.2012)